Törggelen und Brixener Dom, Wein mit Speck und Renaissanceschloss
Vereinsausflug der Theatergemeinschaft Amerang
Südtirol genießen – mit dieser Absicht machten die Mitglieder der Theatergemeinschaft Amerang ihren Vereinsausflug nach
Brixen. Wein und Berge, Speck und Kastanien gehören dazu, aber ganz ohne Kultur geht es natürlich nicht für einen Verein, der sich selbst mit Kultur beschäftigt. So lernten die Ameranger bei einem Stadtrundgang durchs alte Brixen,
geführt von einem pensionierten Lehrer, nicht nur die steinerne Zeugen einer über 1000jährigen Geschichte kennen, sie erfuhren auch viel über den Charakter der Stadt als Bischofssitz, in dem der Kirchenfürst auch die weltliche
Macht ausübt. Gegenwärtig hat die Stadt rund 20000 Einwohner, der historische Stadtkern ist jedoch sehr übersichtlich. Neben dem Domplatz mit dem Barockdom und seinem bekannten gotischen Kreuzgang und dem mittelalterlichen Weißen
Turm sowie der großen Hofburg gibt es zwei Straßenreihen mit Arkaden, die Großen und die Kleinen Lauben – unter beinahe jedem Bogen ein Geschäft – und die Straßen, die auf den ehemaligen Gräben verlaufen, die die Stadt
mit dem Bischofssitz gegen mögliche Feinde absicherte. Dass es hier viele Kunstwerke mit religiösem Hintergrund zu bewundern gibt, ist in dieser jahrhundertelang wichtigen Bischofsstadt kein Wunder; die Ameranger vermuteten
allerdings auch, dass in Brixen wohl viele Pilger beherbergt und verköstigt werden mussten, angesichts der großen Zahl stattlicher historischer Wirtshäuser.
Der Abend gehörte dem Törggelen. Ursprünglich war das das Fest nach Abschluss der Weinlese für alle, die da mitgearbeitet hatten.
Deswegen gehörte dazu nicht nur viel Wein, sondern auch kräftiges Essen nach der anstrengenden Arbeit. In St. Leonhard hoch über Brixen war man noch nahe an der Tradition, mit Sauerkraut, Knödeln, Bratwürsten und verschiedenen
Sorten Fleisch, schließlich kamen Speck und geröstete Kastanien noch dazu.
Nach soviel leiblichen Genüssen musste natürlich auch noch ein wenig Besichtigung sein, und so hatten Konrad Gubisch und Max
Seibold für den nächsten Tag noch den Besuch des Renaissanceschlosses Velthurns organisiert, der Sommerresidenz der Brixener Fürstbischöfe, bekannt für sehenswerte Vertäfelungen und Holzeinlegearbeiten. Besonderer Bezug zur
Theatergemeinschaft: In Hof und Garten des Schlosses finden alle zwei Jahre Theateraufführungen des Eisacktaler Volkstheaters statt, dieses Jahr „Der Holledauer Schimmel“, aber auch Moliere und andere Klassiker waren unter
den aufgeführten Stücken.