25 Jahre Theatergemeinschaft Amerang

Festabend auf Schloss Amerang
am 21. April 2007

Amerang (mpa) – Eine schönere und gelungenere Jubiläumsfeier kann man sich kaum vorstellen als im kerzenerleuchteten Arkadenhof auf Schloss Amerang. Hier inszenierte die Theatergemeinschaft am Samstag in faszinierender Weise ihren Festabend zum 25-jährigen Gründungsjubiläum. Von den Rängen spielte die Ameranger Dorfmusik. Der Männergesangsverein bestätigte mit seinen Liedern: „Ja, ich bin zufrieden“, aber manchmal „is es a koa Leichts“ gewesen. „Theater – das heißt Arbeit mit Scheinwerfer, Licht und Schatten, vor allem aber mit Menschen.“ Das sagte der wiedergewählte Bezirksvorsitzende Sepp Käser vom Verband Bayerischer Amateurtheater. Seit 25 Jahren habe die Theatergemeinschaft das Leben in Amerang geprägt. Und Theater sei ein „enormer Quell für viele menschlichen Kräfte.“ Er gratulierte im Namen von 358 Mitgliedsbühnen. Tagsüber hatte die 33. Bezirksversammlung hier im Schloss stattgefunden. Käser überreichte dem ersten Vorstand der Ameranger Theatergemeinschaft Konrad Gubisch eine Ehrentafel mit Urkunde. Kleine symbolische Gaben erhielten Amerangs Ehrenbürger Baron Krafft von Crailsheim und Gabi Gubisch stellvertretend für viele Gattinnen und Partner der Theaterfreunde. Mit viel Geschick hatten Konrad Gubisch, „Vereinsmanager“ Maximilian Seibold und die über 100 Helfer das Festprogramm vorbereitet, so dass es durchaus keine trockene Feier mit langatmigen Reden wurde. Immer wieder streuten die Ameranger Theaterspieler köstliche Szenen ein, beispielsweise aus Valentinaden, aus dem Stück Lumpazi Vagabundis oder aus Pension Schöller und ernteten stürmischen Beifall. Auch ein Stück Ameranger Theaterchronik jubelten sie den Zuschauern geschickt und mit Leichtigkeit unter die Weste. 1917 wurde in Amerang das erste Stück gespielt, 1975 gab es „Ein Münchner im Himmel“, 1988 und 2002 „Hottowa“. In den 25 Jahren spielte der Verein 26 Stücke, zog 58000 Besucher an und spielte an 235 Tagen. Bürgermeister Gust Voit überreichte dem Präsidenten des Gesamtverbandes Horst Rankl und dem Bezirksvorsitzenden Sepp Käser je einen Ameranger Maßkrug, Hans Flötzinger und Konrad Gubisch nahmen aus seiner Hand einen Zinnteller für die Theatergemeinschaft entgegen. Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner verriet, dass er selbst fünf Jahre Theatervorstand in Prutting war. Unter den Ehrengästen befanden sich auch Dekan Josef Reindl und Amerangs früherer Pfarrer Jakob Blasi. Als Präsident des Gesamtverbandes bayerischer Amateurtheater vertrat Horst Rankl aus Schlossberg alle 600 Bühnen mit 35000 Aktiven. Er überreichte Konrad Gubisch eine Ehrenurkunde für die Ameranger Theatergemeinschaft. Zusammen mit der Bezirksehrenvorsitzenden Annemarie Daxer ehrte Rankl einige Ameranger Theaterfreunde für 25 Jahre Mitgliedschaft: Rupert Huber, Hans Flötzinger, Philipp Gießibl, Konrad Gubisch, Wolfgang Hronek, Sepp Kern, Bernhard Linhuber, Alfred Oberbauer, Max Seibold, Franz Strell, Karl-Heinz Voit und Birgit Straßer. Ebenfalls geehrt wurden Agnes Gerl und Inge Sturm aus Palling für 25 Jahre Mitgliedschaft.

Höhepunkt des Abends war dann die Operetten-Gala des Salzkammergut-Salonquintetts aus Bad Ischl mit der Sopranistin Tatjana Schullern aus Wien und dem Tenor Franz Supper aus Salzburg. Dass „die Liebe eine Himmelsmacht“ ist und „der Dompfaff uns getraut hat“, glaubten die Zuhörer den beiden charmanten Gesangssolisten aufs Wort. Sogar Taschentücher hielt das Salonquintett augenzwinkernd für das ergriffene Publikum beim „kleinen Gardeoffizier“ oder Melodien aus dem Zigeunerbaron bereit und luden schließlich alle ins „Weiße Rössl am Wolfgangsee ein“, denn „da steht das Glück vor der Tür“. Auch wenn der Tellertransport dem „Tollpatsch“ Rupert Westner“ absichtlich und gründlich misslungen war, so war doch das anschließende Buffet überaus köstlich und reichhaltig und eine wahre Gaumenfreude.

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